Kurznachrichten Stauf
Kurznachrichten Woffenbach
Bilder aus Stauf
Archiv 2006
Archiv 2007
Archiv 2008
Archiv 2009
Archiv 2010-2011
|
|
Mit der Schlusssirene zur Meisterschaft
26.02.2018. Es
hätte nicht dramatischer, spannender und stimmungsvoller sein
können: Mit einem unglaublichen Treffer in allerletzter Sekunde
holen sich die FIBALON Baskets Neumarkt den 73:71-Sieg im
Meisterschaftsendspiel beim TV Augsburg und sind bei noch vier
ausstehenden Partien nur noch theoretisch vom Thron der Bayernliga zu
verdrängen. Das wird aber nicht passieren, nicht nach dieser
Leistung in einer epischen Schlacht.
Das
Duell des ungeschlagenen Spitzenreiters aus der Oberpfalz gegen den
Zweitplatzierten aus Schwaben hielt alles, was es aufgrund der
Konstellation und der Klasse der beiden Teams versprochen hatte.
Über 40 Minuten erlebten die fast 200 Zuschauer, die sich in die
kleine TVA-Halle teils dicht an der Seitenlinie drängten, ein
Match auf Augenhöhe, das schnell, intensiv, umkämpft und eben
hochdramatisch verlief. Das alles bei einer zeitweise
ohrenbetäubenden Geräuschkulisse, da die Augsburger Anfeuerer
sich mit Vuvuzelas ausgestattet hatten. Neumarkt kam mit einem Fanbus
und hatte ebenfalls Tröten, Trommeln und Ratschen dabei.
Ab
dem Sprungball war es laut, ab dem Sprungball hatte dieses Match ein
besonders Ende verdient. 40 Minuten zittern und bibbern mit den Teams,
die zwar auf hohem Niveau keinesfalls fehlerfrei spielten, aber
taktisch und vom Einsatz alles gaben. Die Führung wanderte hin und
her. 23:20 für Neumarkt nach dem ersten Viertel, 37:34 für
Augsburg zur Halbzeit, 49:48 wiederum für Neumarkt vor dem
Schlussabschnitt. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Partie bereits ein
besondere Wendung erhalten: Baskets-Topscorer Maxi Richter (gut 20
Punkte im Schnitt) verletzte sich am Sprunggelenk, konnte nicht mehr
weitermachen - doch seine Kollegen fingen seinen schmerzlichen Ausfall
gut auf.
So
ging es in die Schlusssekunden, die beim Stand von 69:69 ihre spezielle
Dramatik auch durch das Hinspiel erhalten sollten: Das hatte Neumarkt
mit drei Punkten Vorsprung gewonnen. Diesen Vorteil im direkten
Vergleich mussten die Augsburger, die bei einem Erfolg punktgleich in
der Tabelle gewesen wären, im Hinterkopf haben. Als der beste
TVA-Punktesammler Jonas Zink beim Drei-Punkt-Wurf gefoult wird, muss er
alle drei Freiwürfe treffen, um diesen Nachteil auszugleichen. Er
vergibt aber den zweiten Versuch, sodass er danach absichtlich an den
Ring verwirft, um in Ballbesitz zu gelangen mit der Chance auf einen
regulären Treffer. Doch Neumarkt sichert sich den Abpraller.
Augsburg foult, um die Uhr anzuhalten. Baskets-Aufbauspieler Nico
Dilukila versenkt, während man in der extrem lauten Halle sein
eigenes Wort nicht mehr verstehen kann, souverän beide Würfe
von der Linie. 71:70 für Neumarkt. Im Gegenzug stürmt Zink
mit Macht zum Korb und geht nach einem Foul mit 2,2 Sekunden auf der
Uhr wieder an die Linie. Er trifft den ersten Wurf (71:71), verwirft
den zweiten erneut mit Absicht, um das Spiel möglichst in die
Verlängerung (mit mehr Zeit, um den direkten Vergleich aufzuholen)
zu senden. Doch dieses Mal berührt sein Ball nicht den Ring, das
heißt automatischer Ballbesitz für Neumarkt. Und eben nur
noch 2,2 Sekunden zu spielen.
Nun
nimmt der Wahnsinn seinen vollen Lauf: Die Baskets bringen den Ball bei
Tim Handt fast an der Freiwurflinie an. Der Längste im Team
steigt, umringt von drei Augsburgern, sofort hoch und wirft im nach
hinten fallen. Mit der Schlusssirene rauscht sein Wurf durch den Ring
und gibt Neumarkt den Sieg, die fast sichere Meisterschaft und den
unbeschreiblichen Jubel. Die Emotionen entladen sich auf einen Schlag.
Die Bankspieler und auch die Neumarker Fans stürmen aufs Feld und
zu Matchwinner Tim Handt, den sie in einer tanzenden und hüpfenden
Jubeltraube minutenlang umringen. Dieser 18. Saisonerfolg ist einer der
emotionalsten, wichtigsten und schönsten in der Geschichte des
Neumarkter Basketballs. Und er war der Auftakt zu einer durchfeierten
Nacht.
Alles bereit fürs Meisterschaftsendspiel
22.02.2018.
Auf diesen Moment haben die FIBALON Baskets Neumarkt seit Wochen hin
gefiebert: An diesem Samstag, 24. Februar, steigt das vorweggenommene
Aufstiegsfinale in der Basketball-Bayernliga, wenn die Oberpfälzer
beim TV Augsburg (Beginn 20 Uhr) den Kampf um die Krone in der
sechsthöchsten deutschen Liga austragen. Der ungeschlagene
Spitzenreiter gastiert beim einzig verbliebenen Verfolger, der als
Zweitplatzierter nur eine Niederlage auf dem Konto hat – die aus
dem Hinspiel gegen die Baskets. Mit einem weiteren Erfolg über den
Konkurrenten würden sich die Neumarkter vorentscheidend in der
Tabelle absetzen und könnten ohne Übertreibung schon den
Meisterschaftssekt kaltstellen. Mehr Spitzenspiel als in der TVA-Halle
geht folglich nicht.
Das
wissen natürlich auch die Fans der Baskets, die für die
Auswärtsfahrt nach Schwaben zusammen mit dem Team einen Bus
füllen, um in der Halle eine Heimatmosphäre zu erzeugen. Die
Jungs von Trainer Mario Göhring können, obwohl sie als
unbesiegter Ligaprimus auf dem Papier die Favoritenrolle einnehmen,
jede Unterstützung brauchen. Die Augsburger präsentierten
sich zuletzt etwas formstärker als der Tabellenführer, der
trotz letztlich ungefährdeter Siege gegen Schlusslicht Amberg und
jüngst gegen Cham nicht seine besten Partien zeigte. Besonders
gegen den letzten Oberpfälzer Konkurrenten tat man sich beim 17.
Saisonsieg (75:61) schwerer als gedacht. Der Gegner hatte sich gut auf
Neumarkt eingestellt und eine entsprechende Taktik gewählt, bei
der Baskets-Punktekönig Maxi Richter (13 Punkte bei sonst im
Schnitt mehr als 20 Zählern) nicht wie sonst zur Entfaltung kam.
Ein Spielviertel konnte der Tabellenneunte Cham dabei sogar für
sich entscheiden.
Dem
Neumarkter Lager ist klar: Mit so einem Auftritt wird es gegen Augsburg
in fremder Halle nichts werden. Eine Top-Leistung ist gefragt. Im
Hinspiel beugten sich die Schwaben nur nach hartem Kampf mit drei
Punkten Unterschied. Mit dem langjährigen Bayernliga-Ass Jonas
Zink (ehemals Nördlingen) sowie den sogar Zweitliga-erfahrenen
Sebastian Woelki und Alex Chalusiak (beide ehemals Leitershofen)
führen drei starke Spieler den TVA an. Zink und Woelki liegen mit
im Schnitt 18,9 beziehungsweise 16,7 Punkten pro Partie auf den
Plätzen vier und sechs der Scorerliste der Liga. Nicht nur in der
Meisterschaftsrunde liefern sie Woche für Woche ab, auch im
Bayernpokal ließ Augsburg zuletzt aufhorchen. Als einziger
Bayernliga-Vertreter schaffte man den Einzug ins Finalturnier der vier
besten Teams. Alle anderen sind Regionalligisten, darunter der TV
Goldbach, gegen den Neumarkt in der ersten Runde in einem engen Spiel
rausgeflogen war.
Auch
wenn der Tabellenführer durch seine bisher weiße Weste als
favorisiert scheint, so steht ein extrem enges, spannendes und
intensives Match. Beide Teams sind nahezu gleichwertig und gleichauf,
was auch die Statistik beweist: Sie besitzen die besten Defensiven, die
höchsten Punktedifferenzen und die besten Freiwurfquoten der Liga.
Die Neumarkter bringen den wohl tiefer besetzten Kader mit vielen
gleichstarken Akteuren mit. Vielleicht macht das dann den Unterschied
in einem sicherlich hochklassigen Spitzenspiel aus.
|