Geschichte Stauf

Sage von Stauf

Dorflitanei Stauf

Bilder aus Stauf

Dorfkapelle Stauf

Marterl am Stauferberg

Geschichte des Ortsteils Stauf

Stauf liegt auf einer Höhe von 450 m ü. NN südwestlich von Neumarkt, am Fuß des 512 Meter hohen Staufer Bergs, und hat 856 Einwohner (Stand: 1. Januar 2005).

Die Ortschaft Stauf verdankt der Familie Stauff von Stauffenberg ihren Namen. Die Bedeutung des Namens Stauf ist auf stouf, stauf = Fels, Stein, zurückzuführen. Der Staufer Berg (512 m hoch) prägt neben den Buchberg das Landschaftsbild im Südwesten von Neumarkt (Staufer Berg 512 m Burgstall). Beide Berge sind mit herrlichen Wäldern bedeckt, die Einheimische und Fremde gerne aufsuchen.

Auf dem Staufer Berg stand vor vielen Jahrhunderten eine Burg, Ortschaft und Burg Stauf gehörten einst dem Geschlecht Stauff von Stauffenberg über die jedoch nur wenig bekannt ist. Auf dem Wappen dieser adeligen Familie waren rote und weiße Wecken mit zwei Büffelhörnern zu sehen. Seit vielen Jahrhunderten ist die Burg ganz verfallen, Reste eines Burgstalls sind noch zu erkennen.

Der Ort Stauf wird in verschiedenen Aufzeichnungen auch "Steuflein" genannt. So gehörte 1269/70 "Steuffelein" im bayerischen Herzogsurbar zum Amt Berngau. Im Urbar von 1326 wird Stauf ebenfalls "Steufflein" mit 4 Huben und 1 Lehen genannt. Friedrich von Raitenbuch hat 1410 eine Tochter der Familie Stauff geheiratet. Hans Staff von Stauffenberg war 1424 Beisitzer beim Landgericht Hirschberg und Dietrich von Stauffenberg wurde dies 1427. Darüber hinaus ist über die Herren Stauff von Stauffenberg und ihre Burg freilich wenig bekannt.
Während des dreißigjährigen Krieges, im Sommer 1633, tauchte in der Nähe von Stauf das Infanterieregiment Montecuculi mit etwa 600 Mann und 100 Reitern aus dem Regiment Salis unter dem Kommando des Oberstleutnants Kasper von Royer auf. Am 27. Juni 1633 kamen die Schweden. Einige Reiter begaben sich auf Erkundung; dabei kam es nachts beim steinernen Brücklein zu einem Scharmützel. Ein Quartiermeister und fünf Reiter wurden gefangen genommen. Am 29. Juni 1633 drangen die Schweden nach starkem Geschützfeuer in Neumarkt ein. Dabei wurde Stauf wenig zerstört, aber viel geplündert.
Im Herbst 1645 kamen Soldaten aus dem Heer Piccolominis, das sich auf dem Weg nach Böhmen befand, durch Neumarkt. Sie wurden in Neumarkt, Stauf, Woffenbach, Loderbach und in den benachbarten Orten untergebracht.
1719 klagte die Gemeinde Stauf gegen die Stadt Neumarkt, weil durch den damals errichteten Moosweiher die Weideflächen der Staufer Landwirte kleiner geworden waren. Die Klage wurde jedoch abgewiesen; der Weiher mit einer Fläche von 10 Tagwerk blieb bis zum Bau des Ludwig-Donau-Main-Kanals erhalten. Bei der Errichtung des Ludwig-Donau-Main-Kanals (1845) erhielt die Gemeinde Stauf für den abgelösten Rosenweiher 700 Gulden, die 1852 zum Bau der Kapelle verwendet wurden.
1855 lehnte das Ordinariat Eichstatt das Zelebrationsgesuch ab. In den zurückliegenden hundert Jahren musste die Kapelle mehrmals renoviert werden, zuletzt geschah dies im Jahre 1898/90 und 1989.
Im zweiten Weltkrieg blieb Stauf vor größeren Schaden bewahrt. Noch kurz vor Kriegsende ging eine SS-Einheit auf dem Staufer Berg in Feuerstellung. Beim Herannahen amerikanischer Panzer verschwand sie jedoch in Richtung Berngau-Reichertshofen.
Ein Bildstock in der Lüss berichtet von Bombenwürfen zum Ende des 2. Weltkrieges: "Nichts geschieht von ungefähr, von Gottes Hand kommt alles her. Er lenkte auch den Bombenwurf, sonst wär verlor'n das ganze Dorf." (Sonntag, 11. September 1944).

Die Entwicklung der Einwohnerzahlen von Stauf:
Anno Einwohner Info
1937 296 davon 118 in Buchberg
1939 318
1946 409
1950 412
1965 608
Bei der Gebietsreform 1972 wird die Gemeinde Stauf aufgelöst. Stauf kommt zur neuen Großen Kreisstadt Neumarkt, der Ortsteil Buchberg fällt an die Gemeinde Sengenthal.
1972 589
1975 614
1980 650
1990 794
1995 808

Wichtige Daten:

29.03.1966 In Stauf hat die Bürgermeister-Stichwahl stattgefunden. Der bisherige Bürgermeister Michael Dirnhofer unterlag dabei mit 178 Stimmen gegen seinen Gegenkandidaten Jakob Kopp (217 Stimmen.

1967 Errichtung eines Friedhofs mit Leichenhaus
1974 Bau eines Kinderspielplatzes
1975 Wasserleitungsbau von Neumarkt nach Stauf
1975 Umschulung der Staufer Kinder von Berngau nach Woffenbach
1976 Bau eines Hauptsammlers zur zentralen Kläranlage in Neumarkt
1976 (1.Juli) Umpfarrung von Berngau nach Woffenbach. Die bis dato eigenständige Pfarrgemeinde Stauf wird 1976 in die Pfarrei Woffenbach eingegliedert. 1979 erfolgt die Grundsteinlegung für die neue Kirche St. Walburga, welche 1980 fertiggestellt wird.
1980 (26.Oktober) Einweihung der Filialkirche St. Walburga
in Stauf durch Bischof Dr. Alois Brems
Architekt: Robert Jandl, Regensburg
1984/85 Schaffung eines Sportgeländes am Staufer Weiher
22.12.1985 Neue Orgel in Stauf (Firma Sandner, Dillingen)
1985 Anlage von Gehwegen rechts und links der Ortsdurchfahrt
1992/93 Erweiterung des Friedhofes
1992/93 Bau des neuen Feuerwehrhauses
1992/93 Bau eines neuen Wasserbehälters auf dem Staufer Berg
2004/05 Sportheimneubau
2006 Stauf ist mit einer eigenen Homepage unter www.staufonline.de im Netz.
Herausgeber Werner Müller. Gründer Herbert Drescher
2006 Friedhofsrenovierung
2007 Schützenhausneubau
        Kapellensanierung Alte Dorfkapelle Stauf
        Renovierung der Kirche in Stauf


Verkehr und Infrastruktur:
Die Staatsstraße 2238, die Neumarkt mit Freystadt und der Bundesautobahn 9 verbindet, führte bis 1993 durch Stauf. Sie ist heute über eine Umgehungsstraße an die Neumarkter Stadtumgehung angeschlossen, wodurch der Straßenverkehr in Stauf erheblich reduziert werden konnte. Die Buslinie 569 verbindet Stauf mit dem Stadtzentrum und dem Bahnhof.

Stauf verfügt über nur wenig Infrastruktur. Einkaufsmöglichkeiten des täglichen Bedarfs, Ärzte, Kindergärten und Schulen befinden sich in Neumarkt selber oder im benachbarten Stadtteil Woffenbach. Südlich von Stauf liegt seit 1999 das Gewerbegebiet Stauf-Süd, in dem sich verschiedene Unternehmen ansiedelten.



Sage von Stauf

„Das Fräulein vom Stauferberg“
Auf dem Staufer Berg stand in alter Zeit eine Burg. Der letzte Ritter des Geschlechtes, dem das hochragende Schloss gehörte, war gestorben und hatte seiner einzigen Tochter unermessliche Reichtümer an geprägtem Gold und Silber, an Edelsteinen, Perlen und Korallen, an seltenen Geschmeiden und anderen Kostbarkeiten hinterlassen.
Das Fräulein hätte damit viel Gutes tun, viel Elend lindern und viele Tränen trocknen können und wäre doch nicht arm geworden; es hätte mit seinen Schätzen Freude genug bereiten können und es wäre ihm noch ein Übermaß an Kostbarkeiten übrig geblieben, an denen es sich selbst hätte erfreuen können. Das aber tat das Fräulein nicht, sein Herz war hart und geizig, es konnte schwere Not und heiße Tränen ohne Rührung ansehen und Arme und Kranke, die bei ihm Hilfe suchten, mit harten Worten abweisen. Es hütete seinen Schatz wie ein Drache und wies auch alle Freier ab, um seinen Reichtum mit niemand teilen zu müssen.
Einmal kam das Fräulein dem Schlossberg herab und erging sich lustwandelnd auf dem frischen Grün. Da begegnete ihm ein Bettelweib mit drei abgemagerten Kindern, die vor Hunger weinten. „Seid barmherzig, edles Fräulein, wir haben so großen Hunger,“ sagte das Bettelweib und hob flehend die Hände empor.
Aber die hartherzige erwiderte hochfahrend: „Nicht einen Heller habe ich für das hergelaufene Bettelvolk übrig. Scher dich mit deinen faulen Fresssäcken hinweg, oder meine Hunde werden dir den Weg weisen.“ Da zog die Bettlerin ihre Kinder zur Seite und sagte: „Wir gehen schon, edles Fräulein, und wir wünschen euch auch gewiss nichts Schlechtes. Ihr sollt euch ewig nicht von eurem Golde trennen müssen! Hört Ihr? Ewig nicht!“
Das Fräulein ging wieder bergwärts und kümmerte sich nicht weiter um die Bettlerin. Der Wunsch des armen Weibes ging in Erfüllung. Das Fräulein lebte noch viele Jahre auf seiner Burg, wurde alt und älter und hatte das Leben übersatt und hätte eine Schürze Goldstücke dafür gegeben, wenn es der Tod in Frieden hinweg genommen hätte. Aber es kam nicht, bis ihr alles auf der Welt und auch ihre Reichtümer zum Überdruss geworden waren. Dann löschte er das Lebenslichtlein der steinalten Burgherrin aus, aber nicht den Fluch des Bettelweibes.
Das Grab brachte der geizigen die ersehnte Ruhe nicht. Ihr Geist muss in der Burg umgehen und die Schätze bewachen, die sie im Leben so sehr geliebt und die sie in den verborgendsten Gewölben aufbewahrt hatte.
Jetzt hatte sie keine Freude mehr an dem roten Golde; jetzt hätte sie es freigiebig an jedem verschenkt, der ihr in den Berg gefolgt wäre, und hätte ihm von Herzen gedankt, weil sie dann erlöst geworden wäre. Aber die Leute fürchten sich vor ihr und fliehen, wenn sie ihre weiße Gestalt auf dem Staufer Berg dahinschweben sehen. Sie winkt den Leuten, tut aber niemand etwas zuleide. Einmal trat das Fräulein zu einem Mann, der eben arbeitete, gab ihm einen Schlüssel und zeigte nach einem Tor in einem Sandsteinfelsen hin: „Hier hast du einen Schlüssel! Öffne die eiserne Tür, die du finden wirst. Tritt ohne Scheu ein und folge dem Lichtschein, der dich in die Schatzkammer führen wird. Dort stehen Truhen mit vielen Schätzen. Die gehören dir und du sollst sie alle hinweg tragen. Vergiss aber nie, den Schlüssel abzuziehen, wenn du den Berg verlässt.“ Der Mann ging in die Felsenhöhle. In der Aufregung nahm er aber nur eine Handvoll Taler mit. Vor lauter Eile vergaß er auch den Schlüssel. Erst als er außerhalb der Walle war, fiel ihm ein, das er den Schlüssel nicht abgezogen hatte und eilte ohne verweilen den Hang hinab. Seitdem geistert das Fräulein wieder ruhelos auf dem Staufer Berg herum; denn seine Schätze liegen noch immer im Schloss des Berges und sie hat noch nicht wieder jemand dazu bringen können, das Geld herauszuschaffen.

 

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