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Die Volksschule Woffenbach im Wandel
der Zeit (aus dem Heft zur Wiedereinweihung
nach der Renovierung 1998)

In Gelb und Rot erstrahlt nun der Anbau und der sanierte Teil der Volksschule Woffenbach. Nach einem Schuljahr, das mit Raumnot, Baulärm und viel Staub verbunden war, freuen wir uns, in die neuen, hellen Räume einziehen zu können.
Mindestens ebenso groß war wohl die Freude vor fast 50 Jahren, als am 4. April 1954 das erste Schulhaus in der Gemeinde Woffenbach eingeweiht wurde. Davor mussten die Kinder von Woffenbach nach Pölling oder in die Stadt Neumarkt zur Schule gehen; der Dorfbach bildete die Sprengelgrenze.
Als nach der Bombardierung im Frühjahr 1945 in der Stadt kein Schulraum mehr zur Verfügung stand, suchten die Eltern von Woffenbach nach einem geeigneten Unterrichtsraum am Ort selbst. Ab Februar 1946 erfolgte sodann der Unterricht im Saal des Gasthauses Hiereth im Schichtbetrieb, d.h. vormittags wurden einige Klassen gemeinsam unterrichtet und am Nachmittag saßen die restlichen Kinder in den gleichen Bänken. Diese Notlösung überdauerte immerhin acht Jahre.
1948 besuchten bereits über 100 Kinder die provisorischen Unterrichtsräume, so dass die Gemeinde gezwungen war, den Bau einer eigenen Schule voranzutreiben. Doch erst am 14. Februar 1950 fand die entscheidende Bürgerversammlung statt, in der man sich für den Neubau einer Schule am Anger entschied. Trotz tatkräftiger Mithilfe der Woffenbacher Bürger verzögerte sich das Bauvorhaben wegen fehlender finanzieller Mittel.
Erst nach Aufnahme größerer Darlehen und Unterstützung durch ortsansässige Firmen konnte der Plan verwirklicht werden. Es entstanden zwei Schulsäle mit Nebenräumen und einem Mehrzweckraum im Keller, der später ebenfalls als Klassenzimmer genutzt wurde. Im Dachgeschoss befand sich eine großzügige Lehrerwohnung, die heute noch - nach gründlicher Renovierung - als Hausmeisterwohnung dient.

Die "Alte Schule" nach der Renovierung 1998
Nachdem dieses, heute "Alte Schule" genannte Haus zunächst als Ausweichdomizil während der Umbauphase dienste, werden heute darin ein bis zwei ausgelagerte Klassen der "Hauptschule An der Woffenbacher Straße" unterrichtet. Auch für die Mittagsbetreuung steht ein Raum zur Verfügung.

Infolge der regen Bautätigkeit in der Gemeinde am Stadtrand stieg die Zahl der Schüler ständig an. 1962 erfolgte darum die erste Erweiterung an der heutigen Adalbert-Stifter-Straße mit einem Verbindungstrakt zum alten Schulhaus. Besonders stolz war man darauf, dass Woffenbach nun die erste Schule im Landkreis mit einem ca. 100 qm großen Gymnastikraum war, der den Kindern auch das Turnen in der kalten Jahreszeit ermöglichte. AIlerdings wurde aus statischen Gründen mitten in diesem Turnsaal ein Eisenträger aufgestellt - für uns heute ein unvorstellbares Unfallrisiko. Der zweite Erweiterungsbau, der sich unmittelbar an den ersten anschließt, wurde am 17. November 1967 eingeweiht. Bürgermeister Richard Fuchs übergab eine vollausgebaute Schule mit Schulküche und Handarbeitsraum. Im Altbau entstand ein Werkraum. Die Schulraumprobleme schienen für lange Zeit gelöst.
Als jedoch 1969 die 9. Klasse an den Volksschulen eingeführt wurde und zum ersten Mal Schulbusse Kinder der Oberklassen aus Pölling und Holzheim nach Woffenbach brachten, reichten die Räumlichkeiten wiederum nicht aus. Klassen wurden in den Kindergarten und nach Holzheim ausgelagert.
Durch die Gebietsreform 1972 verlor Woffenbach seine Eigenständigkeit und ist seitdem Ortsteil der Stadt Neumarkt; die "Dorfschule" wurde "Stadtschule". Von da an besuchten auch die Kinder des ebenfalls eingemeindeten Ortes Stauf das Woffenbacher Schulhaus, das nun wieder viel zu klein war und nicht mehr den Anforderungen der Zeit genügte. Bis zum Jahr 1975 stieg die Schülerzahl auf 575 an.
Doch auch nun bemühte man sich durch eine dritte Schulhauserweiterung, die Raumprobleme zu bewältigen. Neben den neuen Klassenzimmern wurden am 4. Oktober 1975 ein moderner Physikraum und die großzügige Pausenhalle eingeweiht. Am meisten aber freuten sich die Kinder und die Lehrer über die neue Turnhalle, die auch vom Sportverein BC Woffenbach intensiv genützt wurde und wird.
In den darauffolgenden Jahren sanken zunächst die Schülerzahlen (Schuljahr 87/88: 368 Kinder in 16 Klassen, im Schuljahr 94/95 unterrichtete die Schule aber wieder 535 Kinder in 22 Klassen, wovon vier in der THS II an der Weinbergerstraße und eine im Pfarrheim in Woffenbach untergebracht waren.
Dieser unbefriedigende Zustand hatte schließlich ein Ende, als zu Beginn des Schuljahres 95/96 die Hauptschulklassen in die neue HS West an der Woffenbacher Straße umzogen. Die räumliche Trennung von Grund- und Hauptschule, der Verlust einer vollständigen Volksschule im Zentrum Woffenbachs - gerade zum 50-jährigen Jubiläum wurde nicht von allen mit Freude aufgenommen.
Die freigewordenen Räume blieben aber nicht lange leer: Im Schuljahr 95/ 96 boten sie für sechs Klassen der Bräugassen-Schule während ihrer Renovierung Unterkommen, im darauf folgenden Jahr waren zwei Klassen der HS West bei uns ausgelagert. Während des Umbaus im Schuljahr 97/98 lief der Schulbetrieb unter erschwerten Bedingungen weiter: Drei Klassen zogen ins alte Schulhaus um, zwei Kellerräume wurden zu Klassenzimmern umfunktioniert und in die Pausenhalle wurde ein provisorischer Gruppenraum eingebaut.
Recht froh waren alle - Kinder, Lehrer und auch Eltern - als am 30. Oktober 1998 in einem feierlichen Akt der Um- und Anbau eingeweiht wurde.

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(Neumarkter Nachrichten).......................................(Neumarkter Tagblatt)
 

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